Wanderfalke - Falco peregrinus
Wanderfalke – Falco peregrinus

Was die Fauna angeht, nisten auf den Kliffen verschiedene Vogelarten an der biogeographischen Grenze ihres Verbreitungsgebietes, wie die Eiderente (Somateria mollissima), die Samtkopf-Grasmücke (Sylvia melanocephala), und die Blaumerle (Monticola solitarius).

Die Tierwelt des Schutzgebietes ist ebenso hochinteressant, was auf die ökologisch sehr unterschiedlichen Lebensräume, die in den Absätzen über die Flora schon beschrieben wurden, zurückzuführen ist. Unter Reptilien zählt man z.B. Eidechsen und Schlangen, die sich vornehmlich im Felsenstreifen aufhalten, und die Unechte Karettschildkröte (Caretta caretta), die in den Sommermonaten im gegenüberliegenden Meer zu finden ist. Landsäugetiere, wie das Eichhörnchen und andere Nagetiere, bevorzugen das Gebüsch und den Kiefernwald, während im Meer vor dem Schutzgebiet Wale (Meeressäugetiere), wie der Große Tümmler (Tursiops truncatus) oder die selteneren Fleckendelfine (Stenella coeruleoalba), beobachtet wurden. Vögel sind in allen Lebensräumen des Schutzgebietes vorhanden: Es wurden über 150 Arten beobachtet, wovon insgesamt 45 regelmäßiger und unregelmäßiger Brutvogelarten sind, während die am häufigsten vorkommenden Zugvögel sind, die im Schutzgebiet Rast machen, um sich auszuruhen und zu ernähren.

Die sesshaften Vögel nisten auf den Felsen und im Wald. Die bekannteste Vogelart, die je im Schutzgebiet mit Erfolg genistet hat, ist der Wanderfalke (Falco peregrinus), ein auf der roten Liste der bedrohten Tierarten als verletzlich stehender Greifvogel, der von 1987 bis 1991 und erneut von 2009 bis 2020 auf den Kliffen nistete. In den folgenden Seiten werden einige der im Schutzgebiet vorkommenden Tierarten beschrieben, die unter den repräsentativsten für jeden Lebensraum und den am leichtesten zu beobachtenden ausgewählt wurden.

Das Meer

Lachmöwe - Larus ridibundus
Lachmöwe – Larus ridibundus

An der felsigen Klippenküste beträgt die Meerestiefe nur wenige Metern. Auf dieser geringen Tiefe ermöglicht das Eindringen des Sonnenlichtes das Gedeihen von zahlreichen Pflanzenarten, d.h. sowohl Algen als auch höher wachsenden Pflanzen (Samenpflanzen), die sich an das Leben im Wasser angepasst haben. Zahlreich sind auch die benthischen Tiere (Arten, die am Meeresboden kleben oder hängen), wie z.B. Schwämme, Seeanemonen oder Weichtiere. Zudem gibt es viele benthische Fischarten, wie der Schriftbarsch (Serranus scriba), die Lippfische (Fam. Labridae), die Grundeln (Fam. Gobiidae) und die farbigen Schleimfische (Fam. Blennidae). Die felsigen Küstengebiete werden üblicherweise von gut schwimmenden Fischen, wie verschiedenen Brassenarten (Fam. Sparidae) und Seebarschen (Dicentrarchus labrax), aufgesucht.
Vom Rand der Kliffe aus kann man auf der Meeresoberfläche einige Vogelarten beobachten, v.a. Möwen wie die Mittelmeermöwe (Larus michahellis) und die Lachmöwe (Larus ridibundus). Vom Herbst bis Frühling sind hier überwinternde Vögel zu sehen, wie der Haubentaucher und der Seetaucher, schnelle Tauch- und Schwimmvögel, unter denen der Schwarzhalstaucher (Podiceps nigricollis) häufig anzutreffen ist. Auch die Mittelmeer-Krähenscharbe (Phalacrocorax aristotelis) ist im ganzen Jahr anwesend und besonders in der Sommerperiode in größerer Zahl anzutreffen.

Die Felsen

Pracht-Kieleidechse
Pracht-Kieleidechse

Die windgeschützten Kliffe und Schutthalden stellen den idealen Lebensraum für Reptilien dar, denn sie bieten ihnen Unterschlupf in den zahlreichen Rissen und reichlich Platz, um sich auf den Steinen in der Sonne zu wärmen. Unter den Schlangen kommen hier vornehmlich die Äskulapnatter (Elaphe longissima), die Gelbgrüne Zornnatter (Coluber viridiflavus) und die Hornviper (Vipera ammodytes) vor. Unter den Eidechsen sind die Mauereidechse (Podarcis muralis) und die Ruineneidechse (Podarcis sicula) zu nennen.
Das am häufigsten anzutreffende und auch am leichtesten zu beobachtende Reptil ist die Pracht-Kieleidechse (Algyroides nigropunctatus), eine dunkelbraune Eidechse mit kleinen schwarzen Flecken. In den Frühlingsmonaten färben sich der Rücken der Männchen schwarz, ihr Hals türkis und ihr Bauch orange. Die Pracht-Kieleidechse ernährt sich von Wirbellosen, v.a. Insekten. Diese Eidechsenart kommt nur auf den östlichen Küsten der Adria vor, vom Nordwesten Griechenlands und den Ionischen Inseln bis zu dem Fluss Isonzo und dem Berg Sabotino, oberhalb von Görz, und erreicht hier die Westgrenze ihres Verbreitungsgebietes.

Seit einigen Jahren ist der Mauergecko (Tarentola mauritanica) häufig beobachtbar: Eine zufällig in einigen Stadtgebieten eingeführte Reptilienart, die sich derzeit auf die Karrenfelder der Küste ausbreitet.

Die warmen Felswände eignen sich besonders für den Nestbau einiger typischer mediterraner Vogelarten. Auf den Kliffen nistet z.B. die Blaumerle (Monticola solitarius), die die Größe einer Amsel hat und ein staubblaues Federkleid trägt. Sie ist vom Rand der Klippe Richtung Meer zu sehen. Der charakteristische und melodische Gesang der Männchen ist früh am Morgen und am späten Nachmittag, wenn die Hitze nachlässt, zu hören.
Auch andere Vogelarten nisten auf den Klippenfelsen und in den Gebüschen, aber man sieht sie nur selten. Darunter der Hausrotschwanz (Phoenicurus ochruros) und die Samtkopfgrasmücke (Sylvia melanocephala), eine mediterrane Art mit markanten roten Augen und schwarzem Kopf, die sich hier an der Nordgrenze ihres Verbreitungsgebietes befindet.
Auf den Klippenfelsen nisten außerdem der obenerwähnte Wanderfalke, der Alpensegler (Tachymarptis melba) und die Mittelmeermöwe (Larus michahellis). In den Jahren 2016 und 2017 nistete hier auch der Uhu (Bubo bubo), ein Spitzenraubtier an der Spitze der Nahrungspyramide, der naturwissenschaftlich hochinteressant ist. Das Schutzgebiet stellt auch eines der einzigen mediterranen Reproduktionsgebiete der Eiderente (Somateria mollissima) dar, eine Eiderente aus dem Norden, die am Grund der Klippen, in der Nähe von Meer, sein Nest baut. Auch die Brandgans (Tadorna tadorna) kommt im Meer und im gegenüberliegenden Gebiet der Kliffe vor, wo sie wahrscheinlich auch nistet.

In den Felsenhöhlen nistet der Kolkrabe (Coruvs corax), ein größerer, völlig schwarzer Vogel.

Der Kiefernwald und die Gebüschränder

Buchfink
Buchfink

Der Kiefernwald und die Gebüschränder sind die tierreichsten Gebiete. Am leichtesten zu sehen sind Vögel, v.a. Sperlingsvögel, wobei der Buchfink (Fringilla coelebs) am häufigsten vorkommt. Das Weibchen ist überwiegend braun, das Männchen hingegen, mit seinem blauen Kopf, schwarzen Rücken und rosavioletten Bauch, ist farbenfroher. Beide sind durch zwei gut sichtbare schwarze und weiße Streifen auf den Flügeln erkennbar. Der Buchfink ernährt sich vorwiegend von Samen und hat daher einen stämmigen und starken Schnabel.
Auch die Meisen sind hier gut vertreten: In der Gebüsch leben Kohlmeisen (Parus major) und Blaumeisen (Parus coeruleus) und im Kiefernwald halten sich Tannenmeisen (Parus ater) und Haubenmeisen (Parus cristatus) auf. In beiden Lebensräumen ist der Eichelhäher (Garrulus glandarius) zu finden, der, obwohl größer, immerhin zur Ordnung der Sperlingsvögel gehört. Dieser farbfrohe, stark gebaute Vogel zeichnet sich durch eine heisere und gut hörbare Stimme aus. Hier zu Hause sind auch das Rotkehlchen (Erithacus rubecula), die Amsel (Turdus merula), die Mönchsgrasmücke (Sylvia atricapilla), der Grünfink (Carduelis chloris) und der Buchfink (Fringilla coelebs). Im Kiefernwald trifft man neben den beiden Meisenarten auch den Sperber (Accipiter nisus), einen grau gestreiften Greifvogel, und den Großen Buntspecht (Picoides major), der leicht an seinem spitzen Schnabel und an seinem Wellenflug zu erkennen ist. Der Specht sucht sein Futter in den bereits trockenen Baumstämmen und in den Kiefernzapfen. Zu Frühlingsbeginn lässt er sein Trommeln an den Bäumen hören, womit er sein Territorium behauptet. In den letzten Jahren hat sich hier auch die Ringeltaube (Columba palumbus), die vorher ausschließlich in den Zugzeiten zu sehen war, als Brutvogel etabliert.
Im Kiefernwald lebt auch das Eichhörnchen (Sciurus vulgaris), das sich von den Zapfensamen der Schwarzkiefer ernährt. Dieses Nagetier hat sich an das Leben auf den Bäumen angepasst und ist zu einem guten Kletterer und Springer geworden. Man sieht es nicht oft, da es ruhigere Bereiche ins Innere des Schutzgebietes bevorzugt, wie die Reste den Zapfen, mit denen es sich ernährt, beweisen.

Fauna

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